Weltweit stehen Reedereien vor der Wahl zwischen Klimafreundlichkeit und Budget. Nicht zuletzt aufgrund gesetzlicher Vorgaben und öffentlicher Kritik tendieren viele Reedereien mehr dazu ihre Schiffe Klimafreundlicher zu bauen bzw. umzurüsten. Vor allem in Europa ist hier ein Umdenken zu erkennen. Dabei setzen die Reedereien auf unterschiedliche Ansätze, wie das Flüssigerdgas LNG, einen Abgaswäscher – der sogenannte Scrubber, der vor allem Schwefel aus dem Rauch filtern soll, Landstromnutzung oder Marinediesel mit weniger Schwefeloxid als das billige Schweröl.
Der Naturschutzbund (Nabu) stellt zu den Maßnahmen der Reedereien seit 2012 jedes Jahr ein Kreuzfahrt-Ranking auf. Dieses Jahr wurden dafür 89 Schiffe auf dem europäischen Markt hinsichtlich Abgastechnik und Technologien zum Klimaschutz geprüft.
Daniel Rieger, Leiter Verkehrspolitik beim Nabu-Bundesverband sagt dazu: „Da wir das Ranking auf Schiffe und nicht auf Reedereien ausgerichtet haben, soll es eine Art Handreichung für Kreuzfahrturlauber sein, um das am wenigsten umweltschädliche auszuwählen“.
Schiffe mit LNG liegen auf Platz eins
Das Fazit des Rankings: Die Branche – vor allem deutsche Ableger – kann hinsichtlich Luftschadstoffminderung Fortschritte aufweisen. Bei vielen Kreuzfahrtschiffen ist die Realität allerdings noch verbesserungsfähig.
Auf Platz eins und zwei der Nabu-Rangliste liegen mit LNG-Antrieb, die „Aida Nova“ und „Costa Smeralda“ (ab Oktober im Dienst).
Dann folgen Schiffe mit Stickoxidkatalysatoren (z.B. die „Europa 2“) oder die auf Schweröl ganz oder teilweise verzichten (Hapag-Lloyd Cruises und Ponant).
Bedenklich ist, dass sogar Schiffe, die dieses oder letztes Jahr in Betrieb gingen, auf dem gemeinsamen letzten Platz landen – wie insgesamt 58 der 89 des Rankings.